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Solidarische Landwirtschaft im Kontext regionaler Innovationsökosysteme

Im November des vergangenen Jahres startete das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekt „nascent-SolaRegio“ (Förderkennzeichen 01UY2212), als eine Zusammenarbeit zwischen der Universität Siegen und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung. Es wird in enger Zusammenarbeit mit Landwirtschaftsbehörden, -kammern und dem Netzwerk Solidarische Landwirtschaft durchgeführt. 

Worum geht es?

Im Rahmen des Projekts sollen Innovationsbarrieren identifiziert und überwunden werden, um die Verbreitung von Solidarische Landwirtschaft (kurz „Solawi“) zu fördern. Im Fokus steht hierbei die Umstellung von Landwirtschaftsbetrieben auf Solawi und die Frage, wie Systemdienstleister:innen hierzu beitragen können.

Was ist Solidarische Landwirtschaft? 

Bei dem Konzept der Solidarischen Landwirtschaft handelt es sich um eine soziale Innovation, welche Haushalte zusammenbringt, die gemeinsam die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebs tragen. Dies hat Vorteile für viele Beteiligte: Konsument:innen erhalten regionale, hochwertige Lebensmittel, während Produzent:innen durch garantierte Abnahmen und finanzielle Unterstützung unter stabilen und  marktunabhängigen Bedingungen wirtschaften können, was neben Nachhaltigkeitseffekten zum Erhalt lokaler Arbeitsplätze beiträgt.

Zielsetzung des Projekts:

Innerhalb sog. „Innovationsökosysteme“ werden Systemdienstleister:innen vernetzt, die als Promotor:innen die Umstellung auf Solawi befördern können. Diese Ökosysteme werden über einen Zeitraum von drei Jahren in ausgewählten Projektregionen in Deutschland aufgebaut: Im Bergischen Land in Nordrhein-Westfalen, der Region Südniedersachsen sowie in Sachsen. Als Systemdienstleister:innen werden hierbei Akteur:innen verstanden, die Solawis und landwirtschaftliche Betriebe, welche auf Solawi umstellen möchten, unterstützen können. Dabei stehen insbesondere staatliche, privatwirtschaftliche oder zivilgesellschaftliche Beteiligte im Fokus, deren Aufgaben von Öffentlichkeitsarbeit über Vernetzung bis hin zu Bereitstellung von Ressourcen reichen. Insgesamt zielt das Projekt auf nachhaltige Ernährungssysteme. Durch die solidarische Landwirtschaft innerhalb regionaler Innovationsökosysteme wird nicht nur die Lebensmittelproduktion und -nutzung beeinflusst, sondern auch strukturschwache Regionen könnten davon profitieren.