Im Sommer 2024 wurden zwei digitale Informationsveranstaltungen durchgeführt. Die Veranstaltungen sind Teil des „Umstellungsmoduls“ und bauen auf die zuvor durchgeführten größeren „Informationsveranstaltungen zur Umstellung auf Solidarische Landwirtschaft“ (hier) auf. Zielgruppe waren insbesondere landwirtschaftliche Betriebe aus den vier Projektregionen in Deutschland, in denen das Forschungsprojekt bereits aktiv ist (Bergisches Land in NRW, Zentralthüringen, Südniedersachsen, Mittelsachsen und Meißen in Sachsen), es waren ebenso bestehende Solawis aus den Projektregionen, Landwirtschaftsberater:innen sowie Mitarbeitende der Landwirtschaftskammern und -behörden eingeladen. Das kleinere Online-Format sollte an einer Umstellung interessierte Betriebe über Ablauf und Ziele der Umstellungsbegleitung informieren und dieser zu Teilnahme am Umstellungsmodul motivieren.

Insgesamt wurden die digitalen Informationsveranstaltungen als Erfolg bewertet. Es nahmen 25 Personen teil und in allen Regionen konnten mind. 2 Betriebe für die weitere Umstellungsbegleitung gefunden werden. Im Rahmen der Evaluation gaben die Landwirt:innen und Fachberater:innen durchweg eine hohe Zufriedenheit mit der Veranstaltung an. Ein besonderes Augenmerk der Evaluation lag auf dem Wissenserwerb und dem Erwerb der Entscheidungs- sowie Umstellungskompetenz. Hier zeigte sich sowohl für die Landwirt:innen als auch für die Fachberater:innen ein Verbesserungspotential. So stimmten beide der Aussage teilweise zu, dass sie nach der Veranstaltung noch viele offene Fragen zu Solawi haben, und sich nur teilweise kompetent darin fühlen, Betriebe bei der Umstellung zu unterstützen bzw. einzuschätzen, inwiefern der eigene Betrieb für das Solawi Modell geeignet ist.

Ein zentrales Learning aus der Veranstaltung ist demnach der Fokus auf eine gute und fundierte Wissensvermittlung. Hier scheint es von besonderer Bedeutung auf die individuellen Wissenslücken der Teilnehmenden einzugehen, genug Zeit für spezifische Rückfragen zu lassen und die Vielfalt des Solawi-Modells inklusive der verschiedenen Umstellungspfade exemplarisch darzustellen. Zudem wurden sich vermehrt Kontakte zu Best-Practice Beispielen und „Geschichten des Gelingens“ sowie „Geschichten des Scheiterns“ gewünscht. Für das Umstellungsmodul scheint es demnach zentral Beispiele aus der Praxis hervorzuheben und umstellungsinteressierte Betriebe mit bereits erfolgreich umgestellten Betrieben zu vernetzen.