Hottenbacher Ackergemüse

Die Betriebsportraits der Umstellungs-Solawis sind in Kooperation des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft e. V., der Universität Siegen und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung – UFZ im Rahmen des BMBF geförderten Projektes SolaRegio entstanden. Hier finden Sie die Broschüre mit allen Betriebsportraits:

Warum Solawi?

Zur Idee der Solawi wurden Anne und Jürgen durch ihre Tochter Mira inspiriert, diese studierte ökologische Landwirtschaft und berichtete den beiden vom Konzept.

Über Anne Tatsch-Fink:
Anne hat 2012 einen Teil des Betriebes ihrer Eltern gemeinsam mit ihrem Mann Jürgen übernommen. Aktuell bewirtschaften sie ihn als Nebenerwerbsbetrieb .
Anne arbeitet hauptberuflich als Erzieherin an einer Schule mit dem Förderschwerpunkt Sprache. Jürgen arbeitet seit 25 Jahren in der IT, wo er Datenbanksysteme einrichtet. 2020 haben beide die Solawi Hottenbacher Ackergemüse gegründet, mit dem Ziel, dort eine feste Stelle für ihre Tochter Mira zu schaffen.

Wie sah der Betrieb früher aus?
Der Betrieb von Annes Eltern war ein vielseitiger Pflanzenbauverbundbetrieb mit Erdbeeren, Kartoffeln, Gemüseanbau, Mutterkuhhaltung, Mastschweinen. Die Produkte stammten alle aus konventionellem Anbau und wurden regional direktvermarktet. 2012 übernahmen Anne und Jürgen einen Teil des Hofes, den Ackerbau. Die Söhne von Annes Schwester übernahmen die Mutterkuhhaltung. Beide Betriebe sind bis heute Nebenerwerbsbetriebe.

Wie wurde vermarktet?

Der Anbau diente Anne und Jürgen hauptsächlich zur Selbstversorgung mit Gemüse und Kartoffeln. Die Überschüsse wurden Ab-Hof an Laufkundschaft verkauft und in Kisten an Stammkunden geliefert.

Wie kam es zur Umstellung?
Durch einen Hagelschlag mit Starkregen wurde 2018 der komplette Anbau von Anne und Jürgen zerstört. Als Reaktion darauf entscheiden sich beide für eine Neustrukturierung ihres Anbaus und stellten den Hof auf Biointensivbau um. Die Überschüsse aus dem Anbau verkauften Anne und Jürgen weiterhin Ab-Hof. Durch die Effizienzsteigerung im Anbau kam bald nicht mehr genug Laufkundschaft. Um Lebensmittelabfälle zu vermeiden, suchten Anne und Jürgen nach einer alternativen Vermarktungsmöglichkeit, die mit ihren Werten übereinstimmte.

Erste Schritte
Anne und Jürgen holten sich zunächst mehr Informationen ein und besuchten eine benachbarte Solawi. Anschließend ließen sie sich durch das Netzwerk Solawi beraten.

2020 startete die Solawi Hottenbacher Ackergemüse
2023 stieg die Tochter Mira mit ihrer Freundin Miriam in den Betrieb mit ein. Heute hat die Solawi 35 Mitglieder und 1 ha Anbaufläche, der Ab-Hof Verkauf ist auf eine Größe von ca. 10 % des Umsatzes geschrumpft.

Vision
Anne und Jürgen streben 80–100 Mitglieder bei einer Anbaufläche von ca. 1,3ha an, um dadurch 1,5 Gärtnerstellen finanzieren zu können. Zudem wollen sie Bildungsangebote und Veranstaltungen auf dem Hof anbieten.

 

Stand: Q4/2023