Schinkeler Höfe

Die Betriebsportraits der Umstellungs-Solawis sind in Kooperation des Netzwerks Solidarische Landwirtschaft e. V., der Universität Siegen und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung – UFZ im Rahmen des BMBF geförderten Projektes SolaRegio entstanden. Hier finden Sie die Broschüre mit allen Betriebsportraits:

Warum Solawi?

Das Konzept der Mehrhof-Solawi entsprach den Wertevorstellungen der Betriebe für eine zukunftsfähige ökologische Landwirtschaft und ihrer Vision einer regionalen Ernährungssicherheit. Die vielfältige Produktpalette von regionalen Lebensmitteln stärkt die Nachfragestabilität. Zudem ist die Solawi für die Betriebe ein sicheres finanzielles Standbein in den aktuellen Krisenzeiten.

Über Yannick Rzehak vom Biohof Rzehak:

Yannick leitet gemeinsam mit seiner Familie den Biohof Rzehak, der zu den fünf Betrieben der Solawi Schinkeler Höfe gehört. Durch ihn werden die Mitglieder der Mehrhof-Solawi mit Molkereiprodukten versorgt. Nachdem Yannick seinen Master in ökologischem Landbau abgeschlossen hatte, stieg er 2014 gemeinsam mit seiner Frau Anna auf dem Bio-Hof seiner Eltern mit ein. Yannick kannte das Solawi-Konzept schon aus dem Studium, hielt es aber für ihren reinen Milchviehbetrieb für ungeeignet, bis die Solawi-Initiativ-Gruppe aus Kiel im Frühjahr 2015 mit der Idee der Mehrhof-Solawi auf sie zukam.

Wie sah der Betrieb früher aus?

Die vier Betriebe sind bis heute kleine Familienbetriebe. Sie kannten sich bereits aus ihrer Zusammenarbeit in der Ökoregion Schinkel. Darüber gab es diverse Kooperationen, z. B. wurde die Bäckerei Kornkraft mit Getreide vom Hof Mevs beliefert und es wurde eine Vielzahl landwirtschaftlicher Maschinen gemeinsam genutzt. 2017 übernahmen Yannick und seine Frau Anna den Milchviehbetrieb Biohof Rzehak von Yannicks Eltern. Zuvor studierten beide in Witzenhausen Ökologischen Landbau.

Wie wurde vermarktet?

Die Betriebe haben ihre Produkte bereits über verschiedene Vertriebswege direkt vermarktet, darunter Naturkostläden, Hofläden, Wochenmärkte und die Belieferung von Kindergärten sowie Kantinen der Region.

Wie kam es zur Umstellung?

Das Konzept Solawi hatte Yannick schon länger interessiert. Jedoch hatten er und seine Frau Anna Zweifel daran, ob sie die Mitglieder allein mit ihren Milchprodukten an sich binden können. Der Zusammenschluss mit den anderen Betrieben durch die Anfrage der der Solawi-Initiativ-Gruppe aus Kiel brachte letztendlich die entscheidende Sicherheit, die ihnen als Milchviehbetrieb zuvor gefehlt hatte.

Erste Schritte:

2015 kam die Solawi-Initiativ-Gruppe aus Kiel auf die Schinkeler Höfe zu mit der Anfrage eine solidarische Landwirtschaft zu gründen. Anschließend hielt Wolfgang Stränz vom Buschberghof einen Vortrag für die interessierten Bürger und Betriebe in Kiel. Im Herbst 2015 starten die Schinkeler. Höfe in ihre erste Saison. Die Betriebe begannen mit 38 Ernteanteilen und die Zahl wuchs seitdem kontinuierlich. Bereits im zweiten Monat waren es 51 und im zweiten Jahr schon 100 Ernteanteile. Zum Verbund gehören der Milchhof Rzehak, der Wurzelhof, der Hof Mevs und die Bäckerei Korn-Kraft . Im Laufe der Zeit teilte sich der Hofs Mevs unter zwei Familien auf. So wurden aus vier Betrieben fünf. Mittlerweile wurde die Molkerei auf dem Hof Rzehak stark erweitert, auf Hof Mevs eine Ziegen-Molkerei aufgebaut und Mühlen zur Mehlgewinnung installiert. Von Beginn an übernahmen die Solawistas die Verteilung der Lebensmittel und die Verwaltung der Mitglieder. Heute organisieren sich die fünf Betriebe und die Mitglieder mittels eines Depotsystems. In über 20 in der Region verteilten Depots werden 202 Ernteanteile verteilt, um die Mitglieder zu versorgen. Ein Mal im Monat treffen sich die Betriebe untereinander für gemeinsame Absprachen. Ein weiteres monatliches Treffen mit Solawistas gilt der Gesamtorganisation.

Vision:

Die Betriebe sind derzeit mit ihrer Mitgliederanzahl zufrieden. Das Ziel besteht nicht darin, unbedingt zu wachsen, sondern die Solawi in einer familiären Atmosphäre zu bewahren.

 

Stand: Q4/2023